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Der SCC besuchte am 17.10.2017 den Wörlitzer Park mit einer geführten Besichtigung des Schlosses
 
 
Das Wörlitzer Schloss ist als Landhaus erbaut worden und der erste Bau im neuen Stil des Klassizismus auf dem europäischen Kontinent (Einweihung 1773).

Der Architekt Friedrich W. v. Erdmannsdorff hat sich von der antiken Architektur inspirieren lassen. Das Portal z.B. ist nach einer antiken Vorlage der Tempelanlage von Palmyra entworfen worden.

Die gestalterische Einheit von Architektur und Innenausstattung zeichnet das Wörlitzer Schloss in besonderem Maße aus, es diente als „Musterhaus“ für einen neuen Architekturstil und war von Anfang an öffentlich zu besichtigen. Insbesondere waren dazu auch die lokalen Handwerker eingeladen.

Wie im gesamten Gartenreich sollte auch hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden sein, ganz nach der Philosophie des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt Dessau.
 
Lichthof
 
Im Lichthof mit Eingangstür ins Schloss
 
Türbeschlag
 


Rotunde mit Abgüssen antiker Skulpturen
 
Das Schloss verfügt über eine reiche Innenausstattung, die die Geisteshaltung des Fürsten widerspiegelt. Auch hier findet man antike Plastiken, italienische und niederländische Gemälde sowie englische Keramiken der Manufaktur Wedgewood und die speziell für das Haus entworfenen Möbel
 
 
 
 
 
Die Wand- und Deckenmalereien und die Stuckaturen gehen auf Vorbilder aus Pompeji und Herculaneum zurück.
 
 
Die beiden chinesischen Kabinette (hier Salon für den Tag mit goldener Sonne und 4 schimmernden Drachen am strahlend blauen Himmel) sind als Wertschätzung gegenüber alten fernen Kulturen gedacht, ein wichtiges Anliegen der Aufklärung.
 
 
In der Bibliothek
 
Die Wohnräume der Familie und Gäste im Obergeschoß
 
 
 
Auf einer abenteuerlichen Treppe nach oben, die einer Außenbordtreppe (Fallreep) nachempfunden ist, gelangt man in den Südseebereich des Schlosses, in den Palmensaal, mit herrlichem Rundumblick auf den Park. Hier befindet sich auch eine nachempfundene Granatapfelhecke als Wandbemalung.
 
 
 
Man kann vom Palmensaal auf das Dach des Schlosses gelangen und von dort aus den freien Blick über den Landschaftspark genießen und damit auf einen kleinen Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches mit seinen vielen Landschaftsgärten, Häusern, Tempeln, Brücken und anderen Bauwerken blicken. Nicht nur das Wörlitzer Schloss zieht mit seinen ausgewogenen Proportionen die Blicke der Besucher auf sich..“... die Götter haben dem Fürsten erlaubt, einen Traum um sich herum zu schaffen…” schrieb J.W.Goethe während seines Besuches in Wörlitz im Jahre 1778.
 
 
 
Die Philosophie, Schönheit, Harmonie und Nützlichkeit als Einheit zu versuchen, bedingt nicht nur den Palmensaal auf dem Dach des Schlosses oder den Lichthof im Parterre...

Unter dem Schloss befindet sich ein langer Gang, der das Schloss mit dem Küchengebäude verbindet und neben der Wasserversorgung, den Einbaumöbeln und der Inneneinrichtung des Schlosses einen weiteren Baustein zur Umsetzung dieser Philosophie liefert.
 
Wir danken der Kastellanin Christine Brickmann für ihre engagierte Führung durch das Wörlitzer Schloss
 
Quellen:
     -Wikipedia,
     -Gartenreichmagazin 2016 der Kulturstiftung Dessau Wörlitz